In der letzten Zeit habe ich mich öfter mit meiner ersten Freundin aus Jugendtagen unterhalten, die auch damals in meiner Nachbarschaft aufgewachsen ist. Ich war 14 Jahre alt oder so. Also nicht ernst zu nehmen. Trotzdem unvergessen.
Über Facebook haben wir öfter geschrieben. Auch darüber, was sich um "meinem alten Zuhause" so verändert hat. Und Menschen die ich von früher kannte, die heute nicht mehr leben. Auch habe ich mir bei "Google Maps" angesehen wie "mein altes Dorf" und so mit meine alte Heimat heute aussieht.
Es ist fast schon erschreckend, wie sich in den letzten rund 23 Jahren alles verändert hat. Als unsere aktuelle Regierung gewählt und eingesetzt wurde, Ende 2021, hörte ich im Lokalradio, dass unser Gesundheitsminister Lauterbach aus Oberzier ist. Also er ist auch dort aufgewachsen wie ich. Jedoch konnte ich mich nicht an ihn erinnern. Er ist ja auch 6 Jahre älter als ich. Also hatte ich damals sicher nichts mit ihm zu tun. Aber ich habe mir da auch so vorgestellt, dass er sich damals dort im Bereich aufgehalten hat, wie ich auch.
Wenn ich jetzt so höre, was alles nicht mehr so ist wie ich es noch kannte, finde ich das schon "komisch". Würde ich heute wieder in das Dorf fahren, hätte ich hinterher das Bedürfnis, meinen Eltern zu erzählen, was sich alles verändert hat in Oberzier, und drumherum. Ganz zu schweigen von unserem Haus, welches wir vor 22 Jahren verkauft haben. Also das Haus meiner Eltern. Nicht meins. 😁
Doch da beide nicht mehr leben, ist dies nicht mehr möglich. Und das ist auch ein Grund, warum ich nicht mehr das Verlangen habe, in die alte Heimat zu fahren. Es war mal meine Heimat. Heute ist sie es nicht mehr. Dafür hat sich zu viel verändert und es sind zu viele Leute nicht mehr am Leben, die ich früher kannte.
Darum ist es besser, irgendwann einen "Schnitt" zu machen, und die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen. Vor rund 7-8 Jahren hatte ich mal die Gelegenheit gehabt wieder in unser ehemaliges Haus zu gehen, weil ich jemand kannte die inzwischen in meiner früheren Wohnung wohnte. Ich wusste da ist inzwischen alles umgebaut worden vom neuen Hauseigentümer. Und ich hatte schon ein komisches Gefühl. Auf der einen Seite wollte ich mir das ansehen, wie es heute aussieht. Auf der anderen Seite war ich froh, dass sich das im Sande verlaufen hatte. Meine Mutter lebte zwar zu der Zeit noch und ich hätte ihr das noch erzählen können. Doch ich hatte mich da schon gefragt, ob das so sinnvoll ist. Stichwort: "Alte Wunden aufreißen".
Vor rund 15-16 Jahre war ich mal durchs Dorf gefahren, um es mir anzusehen. Aber es war alles noch weitgehend so wie ich es kannte. Es hatte sich noch nicht viel getan. Außer an unserem früheren Haus. Es sah moderner aus, und mein altes Geschäft, welches ich damals hatte in den 90ern, gab es nicht mehr. Da war inzwischen eine Wohnung draus gebaut worden. Also "Heimtierbedarf Ralf Duyster" war sowieso schon Geschichte, und nun gab es den Laden auch nicht mehr.
Heute bin ich schon zwiegespalten. Auf der einen Seite würde ich das alles mal wieder sehen, um zu sehen wie sich alles verändert hat. Auf der anderen Seite bezweifle ich es, dass ich mir dies antun will. Auch weil niemand mehr lebt, mit dem ich dieses Ereignis teilen und es erzählen kann. in den letzten 22 Jahren hat sich eben zu viel verändert. Und in solchen Situationen wird mir dies bewusst. Es ist traurig. Aber so ist dann wohl der Lauf der Zeit. Viele, die ich von früher kenne, leben auch in meiner alten Heimat nicht mehr. Wieder ein Hinweis vom Schicksal, dass man in der Gegenwart leben sollte. Nicht in der Vergangenheit. Bei mir persönlich ist auch kaum noch etwas, wie es vor 22 Jahren war. Und so ist es auch in meiner alten Heimat.
Was bleibt, sind nur Erinnerungen. Und mein Abschluss zum Betriebswirt. Denn ich bin immer noch Betriebswirt. Wenn auch in Rente.
Lernen aus der Vergangenheit
Aus der Vergangenheit kann und sollte man lernen. Aber nicht in ihr leben. So kannst du Schlüsse daraus ziehen, was du in der Vergangenheit falsch gemacht hast, bzw. zu welchen Fehlern du dich von anderen hast treiben lassen. Darauf musst du dich konzentrieren. Damit dein künftiges Leben besser wird, ohne die Fehler die du gemacht hast in der Vergangenheit. Ich habe auch Fehler gemacht. Nicht nur einmal. Z.B. habe ich die Sache mit meiner ersten Freundin, die ich eingangs erwähnte, nicht weiter verfolgt. Aber ich war zu jung, um dies überblicken zu können.
Als ich meinen Laden in Oberzier geschlossen habe, um meinen Eltern nicht im Weg zu stehen, weil sie das Haus verkaufen wollten, hätte ich andere Möglichkeiten suchen sollen und finden können, an anderer Stelle etwas Größeres aufzubauen. Aber der "Fressnapf" war schneller nachdem ich weg war. 😊Heute würde ich die Gelegenheiten wie in den 80er und 90er nicht mehr verstreichen lassen. Hätte ich dies damals nicht gemacht, hätte ich heute nicht nur eine liebe Frau an meiner Seite, sondern auch ein großes Unternehmen und wäre wohl Kampfsporttrainer. So wäre mir einiges erspart geblieben. Aber nicht nur Negatives. Auch viel Positives. (Sorry, Katharina 😄)
Mein Leben wäre ganz anders verlaufen. Aber im Endeffekt wäre es positiver, als es ist. Und was lerne ich daraus? Gelegenheiten nicht mehr sinnlos verstreichen lassen! Das wäre mein Fazit aus der Vergangenheit. Mir ist klar, diese Gelegenheiten werden sich mir nie wieder bieten. Aber vielleicht kommen andere Gelegenheiten, wo ich dann konsequenter sein werde.
Fazit
Du kannst die Vergangenheit nicht ändern oder sie wieder aufleben lassen. Was vorbei ist, ist vorbei. Aber wenn sich andere Gelegenheiten bieten, wirst du anders reagieren, weil du weißt, was du verpasst hast, und willst nicht nochmal so blöd sein. 😐
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